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Sommerferien 2019

Hallo an alle, die wieder einmal auf meinem Blog mitlesen :D

Ich war in den Sommerferien mal wieder im Tessin, am Lago Maggiore. Wer mir auf Instagram folgt, konnte schon vor einigen Tage dieses von mir gepostete Bild sehen.

 

Ich beginne mal ganz von Vorne. am 27.07.2019 haben meine Ferien begonnen, am selben Tag hat eine sehr gute Freundin von mir Geburtstag. Ich bin dann am Tag darauf zu ihr gefahren, und habe mich mit ihr und allen anderen anwesenden Personen den ganzen Abend verweilt. Schlussendlich habe ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht als rund 100km Auto gefahren und stundenlang zu reden.

 

Am Tag darauf folgte zuerst mal die Fahrt ins Tessin. Ich habe den Wecker auf 05:00 Uhr gerichtet, bin danach zu meiner Schweser nach Hause und habe Ihr Motorrad mitgenommen für die Fahrt. Keine Angst... ich habe es meiner Schwester auch gesagt, aber da das Motorrad nun einige Zeit gestanden hat, wollte ich es wieder einmal "bewegen".

 

Auf dem Campingplatz angekommen, wurde ich von sehr vielen Leuten herzlich empfangen. Meine Eltern waren bereits eine Woche vor mir dort. Deshalb musste ich als allererste Amtshandlung meine Mutter und meinen Vater mal richtig drücken.

 

Kaum angekommen, hat mir meine Mutter erzählt, was in den letzten Tagen so los was, und was die nächsten Tage noch auf mich zukommt. Voller Begeisterung freute ich mich bereits auf das erste ''Event''. Wir gingen mit Freunden vom Campingplatz in ein Restaurant. Wir haben für 14 Personen reserviert, und ich schätze mal, wenn wir noch weiteren Freunden erzählt hätten davon, hätten es noch einige mehr sein können. Das Restaurant liegt in Ascona und heisst Baldoria. Das Spezielle an diesem Grotto ist: Es gibt nur ein einziges Menu, und das ist ein 7-Gänge Menu. Angefangen mit Salami dann über Salat, Penne, Voressen mit Polenta bis zu Käse, Kuchen und am Ende eine Schnaps- und Likör-Runde. Diesen Gang hatte ich aber ausgelassen, nach dem obligaten "Probieren" habe ich festgestellt, dass ich dies immer noch nicht mag :D

 

Die nächsten Tage waren etwas ruhiger. Wir waren einfach oft bei anderen zum Apéro eingeladen, und haben deshalb auch nicht viel selber gekocht. Ich freute mich bereits auf den 1. August, die Schweiz, mein Heimatland, wurde stolze 728 Jahre alt. Auch wenn ich ein starkes Interesse für das Land Japan habe, was einige bestimmt wissen, würde ich für nichts auf der Welt der Schweiz den Rücken kehren, denn die Schweiz ist mein Zuhause!!!

 

Am 3. August kam nun endlich auch meine Schwester ins Tessin. Ich bin letztes Jahr am 1. September von Zuhause ausgezogen. Seit da bis zu diesem 3. August war meine Familie nie mehr einen ganzen Tag zusammen am selben Ort. Auch wenn wir nur drei Tage alle vier zusammen waren, genoss ich die ''alten Zeiten''. Doch bereits am ersten Abend vereint, haben wir unterschiedliche Aktivitäten gemacht. Genau an diesem Abend war nämlich ein Country Festival in Sonogno im Valle Verzasca. Da ich mit Country noch nie irgendetwas anzufangen gewusst habe, blieb ich gerne freiwillig zurück. Ich ging alleine nach Ascona, habe dort zu Abend gegessen und die Aussicht auf den Lago Maggiore genossen bei einem feinen Pina Colada (siehe Bild oben). Ich wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, was die Woche drauf alles anstand für mich.

 

In der folgenden Tagen habe ich mit meinen Bootsfahrlehrer Adriano einige Unterrichtsstunden abgemacht. Einige Tage zuvor hatte er meinen Prüfungstermin festgelegt. Es sollte der 12. August werden. (Falls jemand ebenfalls Interesse am Bootsführerschein hat und diesen im Kanton Tessin erlangen will, werde ich unterhalb dieses Textes meinen Fahrlehrer Adrinautica verlinken.) Ich hatte am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Fahrstunden. Am Mittwoch auch das allererste Mal bei schlechtem Wetter, was mir viel geholfen hat, wie es sich an der Prüfung heraus stellte. Am Donnerstag nach der Fahrstunde habe ich und Adriano überlegt, ob ich allenfalls noch eine weitere Fahrstunde benötige, oder ob wir es nun so belassen. Wir haben einen Kompromiss gemacht aus beidem. Er hat mir das kommende Wochenende sozusagen "frei" gegeben, aber wir machen vor der Praktischen Bootsprüfung noch eine halbe Stunde ein Einwärmen, und schauen noch ein bis zwei Dinge kurz an.

Ich habe sehr Wenigen überhaupt erzählt, wann ich die Prüfung habe. Aber etwas habe ich nun gelernt... Dieser Campingplatz, also besonders die Dauercamper mit einem Jahresplatz sind wie eine Familie! Nur wenige Tage, nachdem ich es jemandem erzählt habe, haben mich Personen angesprochen, mit denen ich kaum gesprochen habe. Sie wünschten mir viel Glück, und sagten dass ich das ganz sicher könne. Es war wirklich schön zu sehen, wie viele Personen an mich gedacht haben. Die Unterstützung war einfach nur der Hammer. Danke nochmals Allen!

 

Nun komme ich zu meiner Prüfung:

 

Die Prüfung begann um 11:00 Uhr am Montag dem 12.08.2019. Ich war, meiner Meinung nach, gelassen, wie ich das von mir vor Prüfungen kenne. Ich finde das Ganze sehr praktisch. Ich bin vor und während einer Prüfung sehr selten bis gar nie nervös. Meine Nervosität beginnt immer zu diesem Zeitpunkt, wenn ich mein Können gezeigt habe und auf das Ergebnis warte, also immer kurz nach der Prüfung. Die Prüfung begann damit, auf dem Lago Maggiore einen Kurs von Punkt A nach Punkt B zu bestimmen. Also nach welcher Gradanzahl ich auf einem Kompass fahren sollte, wenn ich zwischen diesen Punkten hin oder her fahren möchte. Es folgen die Winde, diese musste ich mit Namen benennen und von wo nach wo diese wehen. Die zwei letzten Punkte auf diesem Arbeitsblatt, beziehungsweise dieser Karte war: Ich musste alle Naturschutzzonen und Wasserski-Verbotszonen einzeichnen. Erst nach dieser schriftlichen Arbeit ging es zum Boot und somit aufs Wasser. Das Wetter wurde Immer etwas schlechter und dunkle Wolken kamen immer mehr hervor. Kurzzeitig hat es ein wenig geregnet. Ich musste von Locarno quer über den See fahren Richtung Tenero. Unterwegs dorthin warf der Prüfungsexperte einen Rettungsring von Bord. Er gab das Zeichen für "Mann über Bord". Auf dieses Signal musste ich das Manöver "Mann über Bord" durchführen. Dabei muss man gegen den Wind fahren und links von der im Wasser befindlichen Person, in meinem Fall der Rettungsring, anhalten. Zu meinem vollen Stolz kann ich sagen, dass ich dieses Manöver wirklich gut gemeistert habe. Danach ging es weiter Richtung Tenero. Dork kamen dann diverse Anlegemanöver. Einige gingen schlechter, andere gingen besser. Dann hiess es wieder, zurück nach Locarno. Auf etwa halbem Weg fing es stark an zu regnen. Ich musste am Hafen in Locarno noch ein Anlegemanöver machen, aber in der Zwischenzeit wurde der Regen immer stärker und der Wind wehte immer heftiger, dadurch gab es auch bereits hohe Wellen. Beim Anlegen war ich zuerst zu weit vom Steg entfernt. Ich musste zurücksetzen gegen die Wellen und wollte korrigieren. Ich habe den Wind und die Wellen aber unterschätzt und ich fuhr viel zu nah an den Steg heran. Ich muss zugeben, an diesem Zeitpunkt habe ich rein aus Reflexen reagiert, ich bemerkte meinen Fehlkurs, habe sofort den Rückwärtsgang eingelegt und habe stark Schub geben müssen. Wenn ich das nicht gemacht hätte, wäre ich sehr wahrscheinlich gegen den Steg gefahren. Ich habe mit diesem Reflex alles genau richtig gemacht. Ich habe zurück gesetzt und habe nochmals von neu das Manöver begonnen. Beim dritten Anlauf klappte es nun endlich. Ich habe dann ohne zu überlegen das Boot mit den Leinen festgebunden und habe meine 4 verschiedenen Knoten gemacht. Zur Erinnerung, es hat nach wie vor sehr stark geregnet. Ich habe ohne Schirm ganz gemütlich meine Knoten gemacht, ich war innert kürzester Zeit klatschnass. Dann hat der Experte einen Schirm genommen, lief an mir vorbei und sagte ich solle mitkommen.

Ab diesem Punkt war die Prüfung für mich zu Ende. Meine Nervosität stieg, vorallem da ich das fast schief gelaufene Manöver von gerade eben sehr präsent hatte. Er reichte mir die Hand und gratulierte mir zur bestandenen Prüfung. Ich, bis auf die Unterhosen durchnässt, konnte es zuerst fast nicht glauben! Mein Ziel, die Prüfung zu haben bis im September, welches ich mir gesetzt habe im April, habe ich erreicht! Dann war mir der ganze Regen egal.

Adriano fuhr mich dann zurück zum Camping. Er fragte mich, ob der Experte von mir alle diese Knoten sehen wollte und das bei diesem starken Regen. Ich habe erst dann wirklich bemerkt, dass der Experte dies von mir gar nicht verlangte, ich habe es einfach gemacht, da es für mich dazu gehörte. Zuhause angekommen habe ich noch ein Foto mit Adriano gemacht (Bild folgt unten) und ich habe mich für diese Zeit bei ihm bedankt.

 

Mit dieser bestandenen Prüfung habe ich übrigens ein Versprechen eingelöst, das ich meiner besten Freundin vor 3 Jahren gegeben hatte ;-)

 

Danach war eigentlich der Heimweg nach Zürich angesagt. aber da der Regen nicht nachliess, bin ich bei meiner Schwester ins Auto gestiegen und liess mich heimfahren. Ich werde in den nächsten zwei Wochen das Motorrad aus dem Tessin wieder nach Hause holen.

 

Heute, wenn ich diesen Beitrag veröffentliche, war auch bereits wieder mein erster Arbeitstag. Ich habe den Beitrag gestern schon versprochen, aber man sollte auch noch auf "Veröffentlichen drücken" :DD

Das habe ich durch die ganze Aufregung völlig vergessen. Ich nehme aber mal an, dass ihr diesen auch heute noch lesen wollt.

 

Ich Danke für die Aufmerksamkeit, auch wenn der Text hier etwas länger ist als ich eigentlich wollte.

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