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Tagwache am Creux du Van

Heute hiess es, früh aufstehen. Naja, im Nachhinein hat sich das mit ins Bett gehen fast nicht gelohnt. Ich ging am Samstag um 23:55 Uhr ins Bett und stand um 03:15 Uhr bereits wieder auf. Schlussendlich habe ich das aber alles freiwillig gemacht und es hat mich auch nicht gestört. Ich wollte einfach heute irgendetwas Spezielles unternehmen.

Zuerst war mein Plan, die Triftbrücke zu besuchen, da diese aber zugeschneit hätte sein können, habe ich mich dagegen entschieden. Mein zweiter Ausflugsort wäre der Fronalpstock im Stoos-Gebiet gewesen, und da kam mir auch die Idee mit dem Sonnenaufgang. Ich habe diese Idee aber verworfen, weil die Stoosbahn erst um 07:00 Uhr morgens fährt und ich, zum einen aus Faulheit und zum anderen Teil aus meiner gesundheitlichen Perspektive nicht so weit laufen möchte.

Somit kam ich auf die Idee, auf den Creux du Van zu gehen, da die Ausrichtung Richtung des Rondells nach Osten zeigt, und somit direkt in den Sonnenaufgang.

Da ich einen Anfahrtsweg von 2.5 Stunden habe, und ich immer etwas mehr Zeit einrechne als nötig, bin ich um 03:30 Uhr abgefahren bei mir. Der Sonnenaufgang sollte gemäss Google um 07:38 Uhr sein.

Ich kam vom Restaurant Le Soliat her, von da muss man nicht viel laufen.

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Die Fahrt war nicht spannend, das Meiste war Autobahn und am Ende bin ich einmal falsch abgebogen und stand dann wie auf diesem Bild da Rechts mitten irgendwo in einem Wald. Wenn ich da weiter gefahren wäre, dann wäre ich nicht auf-, sondern unter den Creux du Van gekommen. Das Gute aber war daran, dass ich schonmal gesehen habe, wie der Strassenzustand war, und mit welchen Witterungsverhältnissen ich noch konfrontiert werde, und zwar Schnee. Für mich dieses Jahr das erste Mal Schnee und Eis, aber dazu später mehr.

 

Als ich kurz vor dem Parkplatz vom Restaurant Le Soliat war, sah ich eine Schranke, und ich wusste auch genau weswegen, und zwar war oben beim Restaurant der ganze Parkplatz schneebedeckt. Ich liess also mein Auto weiter unten zurück und die letzten 200 Meter bin ich noch zu Fuss gelaufen.

Ich war kurz vor 7:00 Uhr dort, und natürlich ganz alleine. Das Restaurant öffnete erst um 09:00 Uhr und somit hatte ich die komplette Aussicht nur für mich, zusammen mit dem etwas fröstelnden Wind. Es war so ruhig und still, ich habe das richtig genossen, mal etwas weit ab vom ganzen Trubel um mich herum.

Und so sah das aus, als ich angekommen bin!

Dort oben war alles zugeschneit und es sah wirklich wunderschön aus, und in Kombination mit dieser Stille, war es auf eine ungewohnte Art sehr beruhigend. Der Wind wurde mit der Zeit auch langsam etwas stärker, aber das hat mich nicht davon abgehalten, die Aussicht zu geniessen.

Im Schnee fanden sich sogar noch Spuren von irgendwelchen Tieren. Rehe nehme ich einmal an, man konnte die Fussabdrücke nicht immer gut sehen, da die letzten Tage bereits andere Personen dort herumgelaufen sind und dadurch die Spuren nicht schön zu sehen waren.

 

Aber je heller es wurde, desto stärker kam der Nebel aus der Senke hervor. Ich konnte zusehen, wie der Nebel langsam die steilen Felswände hochkroch, zusammen mit dem Wind, der durch die Äste pustete.

 

Ich war vor etwa 13 Jahren bereits einmal am Creux du Van, damals hatte ich in der Mittelstufe ein Klassenlager im Val de Travers. Damals war es Sommer, und ausserdem gingen wir am Nachmittag diese beeindruckende Naturgewalt anschauen. Ich habe damals diese ganze Geschichte nur langweilig gefunden, ich habe damals diese Aussicht gar nicht geschätzt. Wahrscheinlich deswegen, weil es an einem dieser Wandertage vom Klassenlager war, und wir alle gar keine Lust hatten zu laufen. Im Nachhinein ist man immer schlauer und ich hätte damals dem Ganzen mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, aber so war das damals einfach und ich denke, das ist bei den heutigen 10-13 Jährigen immer noch so :D

 

Ich habe mich kurz nach theoretischem Sonnenaufgang wieder auf den Heimweg gemacht. Der Nebel wurde immer dichter, und ich konnte vom Felsvorsprung das Restaurant (ca. 200 Meter ebene Fläche) nicht mehr sehen, ausserdem hatte mein Handy einen Kälteschock erlitten dort oben, und ich hatte innert 30 Minuten von 80% Akku auf einen Schlag gar kein Akku mehr. Ich fand es also für das Beste, der Steinmauer bis zum Restaurant nicht mehr von der Seite zu weichen und bin auf direktem Weg Richtung Auto gegangen. Am Ende habe ich kaum noch 20 Meter weit gesehen. Ich war um ca. 10:34 Uhr zu Hause.

 

Ich werde jetzt unterhalb diesen Text, noch die restlichen Bilder einfügen.

 

Das war wirklich ein sehr beeindruckendes Erlebnis und ich kann es jedem empfehlen, aber vielleicht bei etwas besserem Wetter ;-)

 

Nun hole ich den restlichen Schlaf nach, der mit seit letzter Nacht fehlt ;-)

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